Preis für Forschung mit Biss

Immer brav die Zähne putzen

Kaum jemand, der sich nicht durch irgendeine Leckerei nicht schon einmal eine Plombe aus den Zahn gezogen hat oder dem ein Teil abgebrochen ist. Das ist ärgerlich, besonders, da dies meist noch im Kinderalter geschieht, wo der Gang zum Zahnarzt mit noch mehr Herzklopfen verbunden ist. Gerade eher zähe Karamellsüßigkeiten bilden da den Zwiespalt zwischen Genuss und Bangen um die Zähne.

Wenn es sich um Zähne und Füllungen dreht, kennt sich der Chemiker Christian Gorsche hervorragend aus. Dieser Tage hat er für die von ihm entwickelte Kunststoff-Zahnfüllung des Resselpreis der Technischen Universität Wien erhalten.

Resselpreisträger Christian Gorsche ©TU Wien

Kunststofffüllungen werden von Zahnärzten in die gebohrten Löcher gestrichen. Durch Bestrahlung mit speziellem Licht wird eine Kettenreaktion im Kunststoff hervorgerufen, die das Material aushärten lässt. Das derzeitige Problem ist, dass das Kunststoffmaterial beim Aushärten etwas schrumpft. Dadurch können sich innere Spannungen bilden, am Füllungsrand Spalten entstehen und Mikro-Risse Bakterien neue Nistplätze bieten. Der Burgenländer fasst zusammen: „Die Härte dieser Materialien ist meist recht hoch, aber das genügt noch nicht. Auch Glas ist sehr hart, ist aber nicht besonders stabil. Zusätzlich zur Härte wollen wir eine hohe Schlagzähigkeit erreichen, das Material soll auch bei starker Belastung nicht brechen.“

Im Rahmen seiner Dissertation hat Gorsche nun eine Kunststoff-Füllung entwickelt, die verbesserte Eigenschaften besitzt. Die Aushärtung erfolgt gleich schnell wie bei üblichen Füllungen, doch läuft die Reaktion anders ab. Konkret findet die Aushärtung erst am Ende der Kettenreaktion statt, sodass das Material lange flüssig bleibt und sich entspannen kann.

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