Vor etwa einem Jahr war die Verunsicherung besonders in Deutschland und Österreich und bald darauf auch in umliegenden Ländern groß. Einige EHEC Fälle beunruhigten die Bevölkerung und spätestens nach dem ersten Todesfall, traten berechtigter Weise ernste Sorgen in den Vordergrund.
Auch ich habe mit einem unwohlen Gefühl die Berichterstattung verfolgt und mich so manches Mal gefragt, ob ich für eine Weile nicht vielleicht doch besser auf Tiefkühlgemüse ausweichen sollte.
Wurden zunächst Salate und dann Gurken verdächtigt die gefährlichen Keime zu tragen, stand schlussendlich nur fest, dass lediglich der hygienische Umgang mit Lebensmitteln vor einer Infektion schützen kann. Woher dieser aggressive Darmkeim stammte, konnte aber letztlich nie ganz eindeutig festgestellt werden.
Den verschiedensten Keimen auf der Spur sind nun Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie untersuchen welche Keime in die Europäische Union gelangen und wie bedenklich diese sind. Keime können sich auf verschiedene Weisen verbreiten. Spätestens seit dem Film „Outbreak“ ist jedem bewusst, wie vergleichsweise einfach Krankheitserreger durch den Reiseverkehr übertragen werden. In Bezug auf die Keime wird nun der Fokus vor allem auf den Strom illegal eingeführter Nahrungsmittel gelegt.
Das internationale Projekt namens PROMISE – Protection of consumers by microbial risk mitigation through segregation of expertise – wird von der EU mit etwa drei Millionenen Euro mitfinanziert. Die Leitung unterliegt dem Lebensmittelhygieniker Martin Wagner vom Institut für Milchhygiene.
Im Zuge von PROMISE sollen nun an neuralgischen europäischen Flug- und Seehäfen sowie anderen Grenzstationen beschlagnahmte Lebensmittel auf gefährliche Keime untersucht werden. In diesem Zusammenhang führt Mitarbeiterin Dagmar Schoder beispielsweise Erreger wie Tuberkulose, Listerien und Salmonellen an.
Bis vor kurzem war es noch Standard beschlagnahmte Lebensmittel zu vernichten ohne Untersuchungen zu Keimen und deren Gefährlichkeitsgrad zu tätigen. Dies soll sich nun ändern. So sollen in Zukunft genaue Zahlen über diverse „Keimströme“ vorliegen.
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