Nicht schön genug? Die falsche Größe oder gar unförmig?
Es gelten harte Kriterien für Obst und Gemüse, das in den Handel will. Handelt es sich um ein unförmiges oder optisch nicht ansprechendes Exemplar, wird es schnell aussortiert. Auf diese Weise landen Unmengen an letztlich absolut einwandfreien Lebensmittel Jahr für Jahr im Müll. Unfassbar
Sabine Schellander, Tobias Judmaier und Paul Streli gehen mit ihrem Catering- und Lieferservice „Iss mich!“ einen anderen Weg. Das Trio bezieht verschiedenstes, aussortiertes Gemüse gratis aus dem Marchfeld und verkocht es zu köstlichen Gerichten.
„Wir kochen mit Gemüse, das aufgrund seiner Form oder Größe nicht im Handel verwendet wird“, betont Schellander. Die Bandbreite ist groß: von der Linsensuppe, zum Bohneneintopf oder Bioeistee reicht die Palette. So sieht man in Wien immer wieder Fahrradboten mit Weckgläsern durch die Straßen fahren. Mittlerweile wurden bereits 2,6 Tonnen Gemüse zu „Iss mich!-Gerichten“ verarbeitet. „Riesige Mengen an Lebensmitteln, die sonst in die Mülltonne geschmissen worden wären“, ergänzt Schellander.
Neben dem Umstand, dass absolut einwandfreie Lebensmittel sinnvoll verwendet werden, versucht das Unternehmen auch soziale Aspekte nicht zu vernachlässigen.
So wird das Gemüse von Frauen geschnitten, welche in Frauenhäusern der Caritas untergebracht sind. Zukünftig sollen ebenso bislang arbeitslose Jugendliche angestellt werden.
Frisches Gemüse, köstlich verkocht und nach Hause geliefert? Das klingt nicht nur gut, sondern schmeckt auch ausgezeichnet. Mit dem Wissen um die Herkunft des Gemüses und der nachhaltigen Arbeitsweise des Unternehmens ist ein Verkosten fast zwangsweise vorprogrammiert.
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