Ein Blick nach oben verspricht heute eine schöne Aussicht mit blauem Himmel und einigen Wolken. Vermutlich werden auch einige Kondensstreifen zu entdecken sein oder man verfolgt die Flugbahn eines Flugzeuges und überlegt, in welches Land es wohl unterwegs sein wird. Spielerischer gehen es hier die Vögel an, die hoch in den Lüften ihre Bahnen ziehen.
Manche Menschen richten ihren Blick auf ganz spezielle Dinge, so der Grazer Georg Kirchner, der sozusagen etwas „tiefer“ nach oben sieht.
Er arbeitet am Institut für Weltraumforschung (IWF) und zwar auf der Laserstation Graz. Sein Blick richtet sich ganz gezielt auf den Weltraum, der nicht ganz so leer ist, wie man annehmen könnte.
Denn seit 1957, als der erste Satellit die Erde umkreiste, wurden tausende weitere Raketen und Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen. Zwangsläufig sammelte sich dadurch auch eine immer größere Anzahl an ausgebrannten Raketenstufen oder alten, inaktiven Satelliten an.
Neben den funktionstüchtigen Satelliten schwirrt also eine beträchtliche Menge an Weltraumschrott um die Erde. Dieser Müll stellt nun für die noch aktiven Satelliten eine Gefahr dar, da sie leicht Beschädigungen verursachen können.
Nun tritt die Laserstation in Graz auf den Plan. Bisher wurden mittels schwachen und sehr kurzen Laserpulsen die Entfernung zu Satelliten vermessen. Gemeinsam mit dem deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt arbeiten die Teams nun daran sozusagen den Schrott im Weltall aufzuspüren. Zu diesem Zweck kann das Grazer Team mit Georg Kirchner nun auf die deutsche Leihgabe eines sehr starken Lasers zurückgreifen.
Doch mit der Überwachung des Weltraummülls allein ist es nicht getan.
Letztlich soll, wenn die entsprechenden Bahndaten der Müllteile bekannt sind, diese praktisch runtergeholt werden.
Das heißt in diesem Fall, dass ein enorm starker Laser den entsprechenden Schrott beschießt und damit abbremst, was dazu führt, dass er schneller in die Erdatmosphäre eintritt, wo er schließlich verglüht. Damit könnte nach und nach die derzeitige vermüllte Situation in der Erdumlaufbahn entschärft werden!
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