Im Rahmen seiner Doktorarbeit arbeitete der Verfahrenstechniker Daniel Treffer an der pharmazeutischen Schmelzextrusion. Diese spielt eine äußerst wichtige Rolle, denn schwer lösliche Wirkstoffe können dank dieses Verfahrens in ihrer Löslichkeit und Bioverfügbarkeit gesteigert werden. Denn was nutzt ein Wirkstoff, wenn der Körper diesen nicht aufnehmen kann? Konkret wird der Wirkstoff bei der pharmazeutischen Schmelzextrusion in eine Lösung eingebunden – also mit einem Trägerstoff verbunden.
Auf die Mischung kommt es an
Je nach Mischungsverhältnis werden Wirkstoffe mehr oder weniger kontrolliert freigesetzt. So gilt es das optimale Verhältnis von Wirk- und Trägerstoff herauszufinden und das gelingt nur durch Analysen von Prototyp-Tabletten.
Während Pharmakonzernen entsprechende Maschinen bereitstehen, die täglich etwa zwei neue Formulierungen testen können, lief bei Daniel Treffer zunächst alles schief, denn seine ersten Probe-Tabletten waren für Tests unbrauchbar.
In der Not…
Es musste eine Lösung her!
Und die fand Treffer schließlich nach einigen Überlegungen. Er entwickelte einen Apparat, in dem dünne Teflonfolien angebracht sind. Tabletten werden unter Hitze und Vakuum geformt und lassen sich anschließend leicht von der Folie lösen.
Voilà – perfekte Resultate in nur zehn Minuten!
Das System besticht durch seine Einfachheit wie Effizienz, denn bei gängigen Maschinen ist es notwendig, diese erst komplett auseinanderzunehmen und gründlich zu reinigen bevor eine zweite Testserie gestartet werden kann. Bei Treffers Apparat ist nur die Teflon-Folie zu wechseln! Das sogenannte MeltPrep-Verfahren steht inzwischen kurz vor der Markteinführung, wobei das junge Unternehmen sicherlich für einige Furore in der Pharma- wie auch Kunststoffbranche sorgen wird.
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