Spezialauflage stoppt Blutungen

Tachosil – das ist Innovation im medizinischen Bereich und eines der Top-Produkte des pharmazeutischen Herstellers Takeda, der in Linz entwickeln lässt. Wo operiert wird, da treten Blutungen auf. Blutungen, die mitunter schnell gestoppt werden müssen um weiteroperieren zu können. Und genau hier kommt Tachosil, das hochpotente, biologische Vlies, zum Einsatz. Das High-Tech-Medizinprodukt schafft durch seine Beschichtung mit zwei menschlichen Blutgerinnungsstoffen einen schnellen Blutungsstopp, wobei das gut gehütete Geheimnis der Hersteller die spezielle Beschichtungsart ist. „Dass wir Fibrinogen und Thrombin auf das Kollagenvlies aufbringen, ohne dass sie sich miteinander verbinden, ist ein Verfahren, auf das wir stolz sind“, gibt Chemiker Dirk Konz, Werksleiter in Linz, zu verstehen.

Blutsparende Operationen, foto: apa/helmut fohringer

In der Anwendung gestaltet sich dieses Wunderpflaster denkbar einfach.
Die Aluverpackung wird aufgerissen – das Vlies mit der gelben Seite nach unten auf die blutende Stelle gelegt. Der Kontakt mit der Flüssigkeit reicht um die zwei Blutgerinnungsstoffe Thrombin und Fibrinogen sozusagen zu aktivieren.
„Dadurch wird die Oberfläche des Organs quasi versiegelt“, erklärt Andresa Shamiyeh, Leiter der zweiten chirurgischen Abteilung im AKH Linz.

Vergleichbare Konkurrenzprodukte funktionieren im Unterschied dazu nach dem Prinzip eines Zwei-Phasen-Klebers, was die Verwendung komplizierter gestaltet. Das weitere große Plus von Tachosil besteht jedoch darin, dass das Vlies im Körper verbleiben kann, da es innerhalb kurzer Zeit abgebaut wird.

Zusätzliche Vorteile, welche die Anwendung des innovativen Vlieses bringen, liegen schließlich in kürzeren Operationszeiten und einem Minus an benötigten Blutkonserven. Das neuartige Medizinprodukt sieht übrigens denkbar unspannend aus und erinnert eher an einen dünnen, gelben Küchenschwamm. Die Basis des Blutungsstopp-Pflaster bildet übrigens Pferde-Kollagen, das für Menschen besonders gut verträglich ist und im Gegensatz etwa zu Rinder-Kollagen keinerlei Risiko für BSE beinhält.

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